KMHE16: Die Kanzlerin besuchte Volkmarsen

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Vor zwei Wochen legte Bundeskanzlerin Angela Merkel, in der heißen Schlussphase im Wahlkampf zur Kommunalwahl Hessen 2016 (KWHE2016), einen Zwischenstopp in Nordhessen ein. Zusammen mit Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier besuchte sie den 16. Politischen Aschermittwoch der CDU Volkmarsen im Kreis Waldeck-Frankenberg.

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Es wird alles kontrolliert

Man könnte fast meinen, halb Volkmarsen war auf dem Weg, um die Kanzlerin zu erleben. Als ich am Nachmittag an der Nordhessenhalle eintraf, standen Hunderte von Menschen bis auf die Straße vor der Tür und warteten darauf, durch die Einlasskontrolle zu kommen. Über 2400 Menschen hatten die Kontrolleure zu überprüfen. So viele waren nach Volkmarsen gereist, um Angela Merkel und Volker Bouffier zu erleben. Zum Vergleich: In der nordhessischen Kleinstadt leben laut Wikipedia 4490 Einwohner.

Als Pressefotograf musste ich mich zum Glück nicht an das Ende der Menschenschlange anstellen und konnte einen Seiteneingang benutzen. Dafür war die Einlasskontrolle um so aufwendiger. Bei wichtigen politischen Presseterminen wird jeder Ausrüstungsgegenstand kontrolliert. Also mit jeder Kamera Probeaufnahmen schießen, die Security durch jede Fotooptik schauen lassen, jedes Taschenfach auspacken und das mitgebrachte MacBook hochfahren. Als das geschafft war, hieß es nur, einen Arbeitsplatz zu sichern und die Ausrüstung vorzubereiten. Von den Kollegen vor Ort erfuhr ich gleich, dass das vorhandene WLAN nicht so besonders gut ist, so dass ich gleich meinen Telekom-Anschluss benutzt habe.

Angela Merkel macht Mut

Pünktlich wie angekündigt kamen Angela Merkel und Volker Bouffier um kurz nach 18 Uhr in die Nordhessenhalle rein. Zuvor wurde es in der letzten Viertelstunde am Ende des Ganges sehr eng. Alle Medienvertreter quetschten sich auf den letzten Drücker in den vielleicht 150 cm breiten Gang, um ein Bild beim Gang durch die Menschenmasse zu bekommen. Ich glaube aber, dass es den wenigsten gelungen ist. Jedenfalls habe ich davon keine Bilder gesehen. Ich habe mich ganz vorne hingehockt, aber ein ordentliches Bild war nicht möglich. Entweder waren die Sicherheitskräfte im Weg oder die Kanzlerin schaute weg. Auch bei einer gestellten Szene mit einem Kind, welches Blumen überreichte, schaute die Kanzlerin nicht so sehr zu den Kameras wie erhofft.

Nachdem die Sicherheitskräfte den Gang wieder freigegeben hatten, hieß es schnell gegenüber der Bühne Stellung beziehen und das Geschehen auf der Bühne fotografieren. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde trugen sich Merkel und Bouffier ins Goldene Buch der Stadt Volkmarsen ein. Dann durfte der 64-jährige Ministerpräsident endlich das Fass anstechen. Leider stand er dabei so sehr dem Fass zugewandt, dass er von den Kameras abgewandt im Dunkeln stand. Kurz darauf konnte endlich die gebürtige Hamburgerin entspannt ans Rednerpult treten. Man merkt ihr an, dass sie als Pastertochter das Reden gelernt hat. Sie hat manchmal was theologisches. Sie redet über das Geldausgeben und Sparen, über den Koalitionspartner SPD und ihren Chef, über die Situation mit den Kriegsflüchtlingen und den Silvesterübergriffen in Köln, aber auch über die Entwicklung der Europäische Union in diesen harten Tagen. Und sie macht den vielen Anhängern und Wahlkampfhelfern Mut, dass man die vielen ungewohnten und schwierigen Aufgaben schafft. Sie ermutigt und motiviert, wie man es von einem Pastor erwarten würde. Man merkt ihr dabei nicht an, dass die 61-jährige gerade die schwierigste Phase in ihrer elfjährigen Kanzlerschaft durchmacht.

Volker Bouffier sagt Danke an die Helden

Nachdem der Applaus abklingt, darf sie die Physikerin zu Volker Bouffier setzen. Es wird Hering mit Brot gereicht. Nach dem Abendessen ist die Kanzlerin weg und der Ministerpräsident darf an das Mikrofone. Er bedankt sich bei den Helfern in der Flüchtlingskrise, die für ihn die wahren Helden der Geschichte sind. Und er berichtet von dem hessischen Integrationsplan für die Flüchtlinge.

Während Bouffier noch am Reden ist, bin ich dabei, meine letzten Bilder von Merkel zu übertragen und die Bilder von Bouffier auszuwählen. Viel bekomme ich von seiner Rede und den Geschehen nicht mehr mit, da ich mich jetzt auf den Rechner konzentriere. Nachdem der Gießener mit seiner Rede fertig ist, geht der Menschenstrom los, alle 2400 Besucher und Medienvertreter wollen heim. Nur ich sitze da, arbeite weiter und warte bis die letzten Besucher weg sind. Und darauf, dass die Straßen frei sind. Ohne Stau und Stress konnte ich wenig später nach Hause fahren.

Weitere Bilder von Angela Merkel im Blog und in meinem Portfolio Pressefotografie.

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Über Karsten Socher

Ich bin Fotograf und Bildjournalist in Kassel und Nordhessen. Mein Ziel ist es, euch mit meiner Art der Fotografie zu begeistern und emotionale stimmungsvolle Bilder zu präsentieren. In meinen Workshops und Vorträgen vermittle ich euch meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Bereich der Fotografie und dem Foto-Business. ------ Karsten Socher ist Fotofachlaborant, Fotograf und Bildjournalist in Kassel. Sein Werdegang begann 1989 bei der Schülerzeitung, eine Ausbildung zum Fotofachlaborant folgte. Nach der Gesellenprüfung folgte eine Ausbildung zum Porträt- und Hochzeitsfotografen, Ende 1998 schloss er die Meisterschule ab. Seit 2000 arbeitet er freiberuflich als Fotograf und Bildjournalist. Seit 2015 ist er hessischer Fotografensprecher im Berufsverband DJV, seit 2019 Vize-Bundessprecher. Am besten entspannen kann er beim Spazieren und Radfahren - alleine oder mit Freunden. Sonstige Hobbys: Lesen, schwimmen, Theater- und Konzertbesuche.

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